Erfreuliche Nachricht auch für Kinder- und Jugendärzte: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr 795.000 Kinder geboren, rund 22.000 mehr als im Jahr zuvor. Dabei lässt sich auch ein leichter Trend zum dritten Kind beobachten.

So viele Geburten wie 2021 gab es zuletzt 1997, als 812.173 Kinder zur Welt kamen. Die höchste Geburtenzahl (1,357 Millionen) wurde im Jahr 1964 erreicht, die wenigsten Geburten (663.000) gab es im Jahr 2011. Insgesamt ist im Jahr 2021 ein Anstieg von 2 % der Geburtenzahlen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Zahl der Erstlingsgeburten nahm dabei insgesamt „nur“ um 1,2 % zu, die Anzahl der Geburten von dritten Kindern stieg dagegen um 3,9 %.

Bei der Entwicklung der Geburtenzahlen gibt es zudem deutliche regionale Unterschiede: In Westdeutschland wurden im Vergleich zu 2018 bis 2020 3,3 % mehr Geburten registriert, in Ostdeutschland betrug der Rückgang dagegen 5,1 %. Dies hängt wohl mit der abnehmenden Zahl potenzieller Eltern im gebärfähigen Alter in den neuen Ländern zusammen.

Diese höheren Geburtenzahlen – so erfreulich sie sind – werden jedoch auch den Druck auf die pädiatrischen Arztpraxen verstärken. Die kinder- und jugendärztliche Versorgung stellt bereits jetzt viele Familien vor große Probleme, da viele Pädiater altersbedingt aufhören und nicht ausreichend Kinder- und Jugendärzte nachfolgen. In vielen Praxen hat dies lange Wartezeiten zur Folge, oder es werden sogar Aufnahmestopps ausgerufen. Die steigenden Geburtenzahlen könnten diese Entwicklung noch verschärfen.



Autorin
Katharina Maidhof-Schmid

Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2022; 93 (4) Seite 256