Bei immer mehr Kindern und Jugendlichen treten Sprach- und Sprechstörungen auf, wie die Daten der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) zeigen [1].

Die Zahl der 6- bis 18-Jährigen mit einer entsprechenden Diagnose nahm von 2010 bis 2020 um rund 5 Prozent zu. Demnach sind fast 8 Prozent der Heranwachsenden betroffen, das ist jedes 13., bei den 6- bis 10-Jährigen sogar jedes siebte Kind. Etwa jeder elfte Junge und jedes 17. Mädchen zeigen Sprachauffälligkeiten: Sie haben Probleme, Sätze zu bilden oder zu verstehen, Wortfindungsstörungen oder Schwierigkeiten, bestimmte Laute zu artikulieren.

Man müsse damit rechnen – so die KKH – dass sich aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Schulschließungen dieser Trend fortsetzt. Den Kindern und Jugendlichen fehlte durch ausbleibenden Schulunterricht und die Kontaktbeschränkungen der direkte kommunikative Austausch mit Gleichaltrigen und damit die Möglichkeit, miteinander zu reden, zu spielen, oder auch zu streiten und damit Sprache und Sprechen zu trainieren.

Hinzu kommt, dass während der Pandemie Behandlungen bei Sprachauffälligkeiten nicht rechtzeitig begonnen oder zu früh beendet werden mussten.


Literatur


Autorin
Katharina Maidhof-Schmid

Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2022; 93 (2) Seite 76