Falschinformationen gab es schon immer und sie nehmen durch die schnelle Informationsweitergabe rasant zu. Hier kommt gerade Pädiatern und dem medizinischem Fachpersonal die wichtige Rolle zu, zum Thema Impfen Falsches richtig zu stellen. Die neuen „Faktensandwiches“ sind da sehr hilfreich.

Insbesondere zum Thema Impfen kursieren eine Vielzahl von Impfmythen. Impfskeptiker, die dem Impfen ohnehin kritisch gegenüberstehen oder noch unentschlossen sind, können durch Falschinformationen weiter verunsichert werden.

Um die impfende Ärzteschaft und damit auch alle Kinder- und Jugendärzte in dieser Arbeit zu unterstützen, hat das Robert Koch-Institut sogenannte „Faktensandwiches“ zu einigen häufig vorkommenden Falschinformationen zu Impfungen entwickelt.

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So klärt man Falschinformationen wirksam auf.

Hierbei wird zuunächst der Fakt angeführt, dann die Falschinformation als solche benennt und anschließend erklärt, woher die Falschinformation kommt und wieso es sich um eine Falschinformation handelt. Abschließend wird der Fakt wiederholt. Neun „Faktensandwiches“ gibt es bereits, und zwar zu den Themen:

  • Wirksamkeit: Der Schutz von Impfungen ist gut, beträgt aber nicht 100 Prozent. (Mythos: „Impfungen sind sinnlos, denn sie schützen gar nicht zu 100 Prozent“). Zum RKI-Faktensandwich.
  • Nutzen-Risiko Abwägung: Impfungen bergen weniger Risiken als die Infektionen und Erkrankungen, gegen die sie schützen. (Mythos: „Die Impfung ist gefährlicher als die Infektion“). Zum RKI-Faktensandwich.
  • Kinderimpfungen: Impfungen sind besonders bei Säuglingen und Kleinkindern wichtig. (Mythos: „Impfungen im Säuglings- und Kleinkindalter werden zu früh durchgeführt.“). Zum RKI-Faktensandwich.
  • Sicherheit allgemein: Die Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen werden weltweit sehr genau überwacht. (Mythos: „Die Nebenwirkungen und Risiken von Impfungen sind unkalkulierbar.“) Zum RKI-Faktensandwich.
  • Sicherheit (Erkrankungsrisiken): Impfstoffe können die Erkrankung, gegen die sie schützen sollen, nicht auslösen. (Mythos: „Impfungen verursachen die Erkrankungen, gegen die sie schützen sollen.“) Zum RKI-Faktensandwich.
  • Sicherheit mRNA-Impfstoffe: Die mRNA aus Impfstoffen wird nicht in die menschliche DNA eingebaut. (Mythos: „Die mRNA aus Impfstoffen verändert das menschliche Erbgut – unsere DNA.“) Zum RKI-Faktensandwich.
  • Sicherheit (Fertilität): Impfungen sind auch für Menschen mit Kinderwunsch sicher. (Mythos: „Impfungen machen unfruchtbar.“) Zum RKI-Faktensandwich.
  • Sicherheit (Krebsrisiko): Impfungen können vor Krebs schützen. (Mythos: „Impfungen können Krebs verursachen.“) Zum RKI-Faktensandwich.

Die Faktensandwiches können im Gespräch mit Patienten oder mit Eltern genutzt werden, um häufig vorkommende Falschinformationen zu Impfungen aufzuklären. Gerade Pädiatern dienen sie als wertvolle inhaltliche Stütze, impfskeptische oder impfunwillige Eltern von einer Immunisierung zu überreden. Die Sammlung wird kontinuierlich erweitert.

Eine umfassendere Zusammenstellung und Aufklärung von Falschinformationen rund um Impfungen findet sich zum Beispiel bei dem Projekt Jitsuvax. Wer die richtigen Fakten zu verbreiteten Falschinformationen zur COVID-19-Impfung sucht, wird im FAQ zur COVID-Impfung und auf der Website der Bundesregierung fündig. Eine Hilfestellung zum Führen schwieriger Gespräche zum Thema Impfen bieten die Gesprächskarten des RKI.

Katharina Maidhof-Schmid


Quelle: RKI