Vom 7. bis 10. September kamen im Congress Center Düsseldorf Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende aus der gesamten Kinder- und Jugendmedizin online und vor Ort zusammen (insgesamt 2.431, davon 211 online), um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und auszutauschen. Zentrales Thema: „Wachstum und Entwicklung des Kindes“.

„Kindern und Jugendlichen helfen, gut ins Leben zu starten“, so formulierte DGKJ-Kongresspräsident Prof. Dr. Dominik Schneider die übergeordnete Zielsetzung dieses Kongresses, unter der die Fachgesellschaften für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderradiologie, Kinderchirurgie und Sozialpädiatrie und Jugendmedizin sowie der Berufsverband für Kinderkrankenpflege die Tagung gemeinsam ausgerichtet hatten. Gemeinsames Anliegen aller Beteiligten war die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder- und Jugendlichen, wie auch bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung deutlich wurde.

Interdisziplinärer Dialog

Bei der Programmgestaltung wurde großen Wert auf die Planung von interdisziplinären Symposien gelegt. Die Integration von hochspezialisierter Expertise mit einem allgemein-pädiatrischen Ansatz sollte so im Dialog und Austausch zwischen den Fachdisziplinen Brücken bauen, neue Perspektiven eröffnen und Blickwinkel erweitern. Schneider appellierte bei der Eröffnung an die Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer, die Möglichkeit zum interdisziplinären Dialog intensiv zu nutzen.

Lauterbach: "Zentrale Rolle der Kinder- und Jugendmediziner"

Ein Kernthema des Kongresses war die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen. „Kinder und Jugendliche haben in der Pandemie mit am meisten gelitten“, betonte der Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach in seiner Video-Grußbotschaft. „Die gute Nachricht ist: Die große Mehrheit der Kinder ist trotz der Einschränkungen gut durch die Pandemie gekommen, das zeigt eine aktuelle Umfrage des Robert Koch-Instituts.“ Die Aufgabe sei daher, vor allem die Kinder in den Blick zu nehmen, die bereits vor der Pandemie unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen seien und bereits Auffälligkeiten zeigten. Dabei komme den Kinder- und Jugendmedizinern eine zentrale Rolle als erste Ansprechpartner für die Eltern zu. Sie seien eine wichtige Stütze unseres Gesundheitssystems, gerade auch in der Pandemie, sagte Lauterbach und dankte ihnen für ihre hervorragende Arbeit. Die Förderung der Gesundheit der Kinder sei ein wichtiges Anliegen der Politik - und auch von ihm persönlich. Zudem thematisierte er die schwierige Situation der stationären Pädiatrie: Hier würde in einem ersten Schritt eine kurzfristige Anpassung der Vergütung in den Krankenhäusern vorgenommen werden.

Eckpunktepapier der Corona Task Force der DGKJ

Pünktlich zum Kongress für Kinder- und Jugendmedizin hat die Corona Task Force der Deutschen Gesellschaft für KInder- und Jugendmedizin (DGKJ) ihr aktuelles Eckpunktepapier vorgelegt. Darin stellt sie auch ihre Einschätzung für die kommenden Herbst- und Wintermonate vor. Das Expertengremium der Fachgesellschaft geht davon aus, dass es auch im Herbst bei der Dominanz der BA.5-Variante bleiben wird. Es mahnt an, bei der Umsetzung des aktuell novellierten Infektionsschutzgesetzes insbesondere für die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen zwingend das Gebot der Verhältnismäßigkeit zu beachten: Einschränkungen dürfen für Kindern und Jugendliche nicht schärfer formuliert sein als für Erwachsene.

Mehr zum Kongress finden Sie in der nächsten Ausgabe der Kinderärztlichen Praxis.

Für Ihren Terminkalender:
Der nächste Kongress für Kinder- und Jugendmedizin findet vom 20.-23.09.2023 im Congress Center Hamburg statt.

Angelika Leidner/DGKJ