Bei Kleinkindern mit Übergewicht sollte schnell gegengesteuert werden – sonst drohen ernsthafte und nachhaltige metabolische Störungen.

Denn wenn Kinder erst einmal übergewichtig sind, entwickeln sie in den Folgejahren oft metabolische Störungen, wie Hypertonie, schlechte Blutfettwerte, und erhöhte Glukose- oder Insulinwerte.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, an der zehn europäische Institutionen unter Federführung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS beteiligt waren.

Bei der aktuell veröffentlichten, ebenfalls BIPS-geführten Folgestudie I.Family wurde jetzt ein Teil der Kinder – nun zwischen 7 und 17 Jahre alt – zu einem späteren Zeitpunkt erneut untersucht. Darüber hinaus wurden auch Familienmitglieder befragt. Ausgewertet wurden die Daten von 6.768 Kindern, die über eine Sechs-Jahres Spanne wiederholt untersucht wurden.

Dabei wurde in fünf Gruppen unterteilt: Die meisten Kinder waren zur Basiserhebung metabolisch gesund (62 Prozent), 16 Prozent hatten einen erhöhten Taillenumfang und galten als abdominell übergewichtig, 9 Prozent wiesen eine Fettstoffwechselstörung auf, 7 Prozent litten unter Hypertonie und 6,6 Prozent vereinten mehrere Komponenten des Metabolischen Syndroms wie etwa Adipositas, Bluthochdruck, Lipidstörungen (schlechte Blutfettwerte) und erhöhte Glukose-/Insulinwerte.

Erschreckendes Ergebnis dabei: In dem betrachteten 6-Jahres Zeitraum hat es kaum ein Kind aus der Gruppe mit mehreren Komponenten des Metabolischen Syndroms zurück in den metabolisch gesunden Status geschafft. Dies unterstreicht, wie wichtig eine frühe Intervention sei. Kinder, die bei der ersten Datenerhebung lediglich als übergewichtig galten, entwickelten nun 6 Jahre später in 19 Prozent der Fälle mehrere Komponenten des Metabolischen Syndroms.

Andererseits: Waren Kinder bei der ersten Messung metabolisch gesund, dann galt dies für 87 Prozent auch noch bei der Folgeerhebung.



ras