20 Millionen Kindern weltweit fehlen Impfungen gegen Masern, Diphtherie oder Tetanus. Das geht aus den Jahresdaten 2018 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hervor.

So stagniere etwa die Impfabdeckung mit 3 Dosen der DTP-Impfung (Diphtherie, Tetanus und Pertussis) sowie mit der ersten Dosis der Masernimpfung seit 2010 global bei rund 86 %. Für einen Schutz gegen Krankheitsausbrüche sei eine Abdeckung von 95 % nötig.

In Deutschland lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts der vollständige DTP-Impfschutz nach den Schuleingangsuntersuchungen 2017 bei mehr als 93 %, die Impfquote für die erste Masernimpfung bei 97,1 %.

Ungleichheiten beim Zugang zu Impfungen gebe es in Ländern aller Einkommensniveaus. Dies führte zu „verheerenden Masernausbrüchen“ in vielen Teilen der Erde, auch in Ländern, die insgesamt hohe Impfraten haben. So wurde im Jahr 2018 weltweit über 350.000 Masernfälle berichtet, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2017. Die Liste mit den meisten Masernerkrankungen führte dabei die Ukraine an. Mittlerweile seien dort zwar 90 % der Kinder gegen Masern geimpft. Da allerdings die Impfquote über einige Jahre hinweg niedrig war, hätten nun viele ältere Kinder ein erhöhtes Risiko, an Masern zu erkranken.

Alarmierend ist es, dass in 19 Ländern die Quote für die erste Masernimpfung im vergangenen Jahr um 10 oder mehr Prozent zurückgegangen ist. Darunter befinden sich in Europa Montenegro, Bosnien und Herzegowina sowie Nordmazedonien.



Autor
Raimund Schmid


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2019; 90 (5) Seite 314