Der Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e. V. möchte die Sterbe- und Trauerbegleitung auf der neonatologischen Intensivstation in den Fokus zu rücken.

Auch wenn sich die Überlebenschancen von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen in den letzten 30 Jahren stetig verbessert haben, so gehört der Tod insbesondere bei sehr unreifen oder krank geborenen Kindern nach wie vor zur Realität auf neonatologischen Stationen. Mitunter steht bereits vorgeburtlich fest, dass ein Neugeborenes - beispielsweise wegen gravierender Fehlbildungen oder extremer Unreife - keine realistischen Überlebenschancen hat. Mediziner müssen mitunter aber auch aufgrund von Komplikationen ihre Entscheidung in Richtung palliativer Maßnahmen umstellen.

In diesen Momenten bedarf es eines multiprofessionellen interdisziplinären Teams mit entsprechenden Qualifikationen im Bereich der medizinischen Palliativversorgung und der kompetenten Trauer- und Sterbebegleitung. Denn den Familien verbleiben oftmals nur wenige gemeinsame Tage - mitunter auch nur Stunden -, um ihr Kind zu begleiten, bevor sie sich für immer von ihm verabschieden müssen. Das macht dieses knappe Zeitfenster umso wertvoller, denn von diesen Erinnerungen zehren die Eltern später in ihrer Trauer um das verlorene Kind.

Wie Eltern den Prozess des Verabschiedens und des Trauerns sogar aktiv mitgestalten können, das zeigt das jüngst um einen sogenannten Abschiedsraum erweiterte neo(t)räume®-Webportal des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind" e. V. unter www.neotraeume.de.

Das Portal bietet seit 2014 einen dreidimensionalen Einblick in unterschiedliche Räume einer fiktiven virtuellen Neugeborenen-Intensivstation und ihre detaillierte Ausstattung, die sowohl den Bedürfnissen der kleinen Patienten und ihrer Familien als auch allen Betreuern und Fachleuten Rechnung trägt. Über anklickbare Hotspots lassen sich zusätzliche Informationen abrufen. Eine Feedback-Funktion zu jedem Raum und die für Frühgeborene besonders relevanten Themen wie Licht- und Lärmbelastung erlaubt es den jeweiligen Nutzern sogar, eigene Erfahrungen oder innovative Anregungen einzubringen.


Quelle: Bundesverband "Das frühgeborene Kind"/ ras