Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig will Kinder aus Familien mit Suchtproblemen besser unterstützen und dafür die Pädiater auch entlohnen.

Dies könne allerdings nur dann gelingen, wenn sich die Kinder- und Jugendärzte in diesem Bereich auch engagieren. Ludwig: „Wenn Kinderärzte erkennen, dass ein Kind Unterstützung braucht, dann müssen sie auch in der Lage sein, die notwendige Hilfe etwa durch die Jugendämter anzuschieben.“ Dies klappe nur, wenn die Pädiater ihren Einsatz auch vergütet bekämen.

Handlungsbedarf bestehe allemal. „Kinder dürfen kein Kollateralschaden der elterlichen Sucht sein, um den man sich oft nur durch Zufall kümmert“, sagte die CSU-Politikerin. Deshalb solle sichergestellt werden, dass Angebote von Jugendhilfe und Gesundheitssystem künftig nahtlos ineinandergreifen. Das ist derzeit noch nicht der Fall, weil die Ärzte immer noch viel zu wenig in das System der Jugendhilfe eingebunden seien.

Ludwig griff damit entsprechende Empfehlungen einer Arbeitsgruppe zur Lage von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern auf. Ihr gehörten unter anderem Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, von Ländern und Kommunen sowie Forscher an.

Nach den jüngsten Daten des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung wachsen mehr als drei Millionen Kinder in Familien mit Suchtbelastungen auf.



ras