Die Auswertung der zweiten COPSY-Studie (Corona und Psyche) des Universitätsklinikum Eppendorf Hamburg belegt eindeutig, wie sehr Kinder auch psychisch unter der Corona-Krise leiden.

Dieser Zusammenhang zeigt sich umso deutlicher bei solchen Kindern, die in sozial schwachen Familien und in engen Wohnverhältnissen leben. In der COPSY-Studie untersuchen die UKE-Forscher die Folgen der Corona-Pandemie auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie haben dafür von Mitte Dezember 2020 bis Mitte Januar 2021 mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche und mehr als 1.600 Eltern mittels Online-Fragebogen befragt.

Danach haben sich die Lebensqualität und die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen nochmals verschlechtert. Die Zahl der psychisch belasteten Kinder ist um mehr als 10 Prozentpunkte angestiegen. So leidet heute fast jedes dritte Kind ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten.

In der ersten Befragung im Mai und Juni 2020 fanden 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen die Corona-Krise belastend, dieser Anteil ist nun auf 85 Prozent gestiegen. Vor der Krise lag der Anteil der Kinder mit reduzierter Lebensqualität bei drei von zehn. In der ersten Befragung stieg dieser Anteil auf sechs von zehn und in der zweiten Befragung schließlich auf sieben von zehn.

Wie schon während der ersten Befragung leidet fast jedes dritte Kind auch zehn Monate nach Beginn der Pandemie noch unter psychischen Auffälligkeiten. Die UKE-Forscher stellten auch vermehrt Kopfschmerzen, Ängste und Niedergeschlagenheit fest. Auch das Gesundheitsverhalten der Kinder und Jugendlichen hat sich deutlich verschlechtert, 40 Prozent der Kinder gaben an, überhaupt keinen Sport mehr zu machen. Stattdessen wird viel mehr Zeit mit dem Smartphone oder am PC verbracht. 40 Prozent der Befragten befürchten auch, dass auch sich das Verhältnis zu den Freunden verschlechtert hat.

Die Studie zeigt aber auch, dass Kinder in stabilen Familien besser durch die Krise kommen. Ein guter Familienzusammenhalt hilft den Kindern enorm, optimistischer in Zukunft zu sehen.


ras/KMS