Die Rabattverträge der Krankenkassen, die Ärzten vorschreiben, welche Impfstoffe sie verwenden dürfen, führen zu schlechteren Impfraten, mahnt der BVKJ.

Davon ist jedenfalls der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) überzeugt. BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: "Ein großes Hindernis auf dem Weg zu besseren Impfraten ist der uneinheitliche Umgang der gesetzlichen Krankenkassen mit der Erstattung der Grippeimpfung. Durch Rabattverträge zwischen Kassen und Herstellern werden Ärzte gezwungen, nur bestimmte Impfstoffe zu verwenden. Nutzen sie andere Impfstoffe, die sie im Rahmen ihrer Therapiefreiheit für angebrachter halten, droht ihnen ein Regress.“

Diese Vorauswahl an Impfstoffen führe zum Beispiel im Bereich Nordrhein zu der absurden Situation, dass von den zwei einsetzbaren Impfstoffen einer nicht für Kinder unter fünf Jahren zugelassen ist und der andere mit einer festen Kanüle versehen ist, die für kleine Kinder nicht geeignet ist. Kinder- und Jugendärzte könnten also daher Kleinkinder nicht mit den von den Kassen vorgesehenen Impfstoffen impfen.

Der BVKJ fordert daher, dass Ärzte im Rahmen der Therapiefreiheit die Impfstoffe, bei denen es durchaus Unterschiede gibt, selbst auswählen dürfen. Dazu müssten aber die Rabattverträge abgeschafft werden, die teilweise noch über 2020 hinaus laufen und die zudem auch noch für Lieferengpässe verantwortlich seien.



Quelle: http://BerufsverbandderKinder-undJugendärzte(BVKJ)/ras