Der rehaKIND-Kongress 2019 feiert mit exzellentem Programm und 1.300 Teilnehmern sein 10-jähriges Jubiläum.

2009 fand in Freiburg der erste deutschsprachige interdisziplinäre Kongress zum Thema Zerebralparese statt, ein großer Erfolg mit über 700 Teilnehmern. Drei Prä-Symposien, 15 Workshops, viele Plenarsitzungen, Fachsitzungen und Industriesymposien, von 3 wissenschaftlichen Fachgesellschaften, der Kinderorthopädie, der Neuropädiatrie und der Sozialpädiatrie ausgerichtet. Das war ein Novum, und es freut mich, dass dieser Kongress nun seinen 10. Geburtstag feiern durfte.

Der enge interdisziplinäre Austausch mit einem gleichermaßen wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkt rund um das Kind mit Zerebralparese war sicher der Motor, dass die Kinderorthopädie 2012 in Düsseldorf und die Sozialpädiatrie 2016 in München den Kongress fortgeführt haben. Alle diese Kongresse konnten die gleiche Vielfältigkeit und Qualität des Programms fortsetzen und sich steigender Teilnehmerzahlen erfreuen.

Mit rehaKIND zu neuen Synergien

Dieser Erfolg der neuen Kongressreihe war sicher auch der Grund dafür, sich Gedanken zu machen, wie der Focus Zerebralparese auch in Zukunft erfolgreich fortgeführt werden kann. Hier war die Idee, den Kongress gemeinsam mit rehaKIND auszurichten, naheliegend und schlüssig. So ergab sich nicht nur die Perspektive einer organisatorischen Kontinuität, sondern auch zahlreiche inhaltliche Synergien. Der Focus Zerebralparese hatte von Anfang an ein Patientenforum integriert und dies auch im Laufe der Zeit ausgebaut, was sich mit der Tradition der Eltern- und Betroffenenbeteiligung bei rehaKIND ideal ergänzt hat. Die Einbeziehung nicht ärztlicher Berufsgruppen, der Schwerpunkt auf psychosoziale Themen und die Zusammenarbeit mit Ausstellern und der Industrie waren Teil des Focus-Konzeptes und haben sich bei rehaKIND wiedergefunden.

Beeindruckende Kennzahlen und hohe Fachlichkeit

Es überrascht vor diesem Hintergrund nicht, dass der erste gemeinsame Kongress unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Florian Heinen (Focus Zerebralparese) und Prof. Walter Stroble (rehaKind) ein großer Erfolg wurde. Fast 1.300 Kongressteilnehmer, 150 Referenten in einem mehrzügigen Programm und eine Fachausstellung mit 60 Versorgern, Verbänden und Dienstleistern sind nur die äußeren Kennzahlen. Wichtiger waren die exzellenten Seminare und Workshops aus den verschiedensten Fachrichtungen, die hervorragende Stimmung und die zahlreichen Begegnungen, nicht nur zwischen den Fachrichtungen, sondern auch mit den Betroffenen und Eltern selbst.

Ich durfte den FocusCP 2009 für die Neuropädiatrie und 2016 für die Sozialpädiatrie als Kongresspräsident leiten und dieses Jahr in Fürstenfeldbruck für die Sozialpädiatrie vertreten. Bedanken möchte ich mich nicht nur bei den diesjährigen Kongresspräsidenten Prof. Heinen und Prof. Strobl sowie bei Frau Hennemann und dem Vorstand von rehaKIND für die exzellente Zusammenarbeit, sondern auch bei allen, die über die letzten 10 Jahre in den wissenschaftlichen Komitees und Organisationsteams diese Kongressreihe ermöglicht und geprägt haben.


Korrespondenzadresse
Prof. Dr. Volker Mall
Ärztlicher Direktor des Kinderzentrums München
Lehrstuhlinhaber Sozialpädiatrie an der Technischen Universität München
Vorstand und Schriftführer der DGSPJ

Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2019; 90 (3) Seite 210