Anlässlich des jährlichen Welt-Malaria-Tages fordern Entwicklungsorganisationen den Kampf gegen die Malaria und gegen die Kindersterblichkeit zu verstärken. Denn laut WHO kam es im Pandemie-Jahr 2020 zu einem deutlichen Anstieg von Malariaerkrankungen.

Weltweit gab es 241 Millionen Malariafälle und 627.000 Malariatote, zwei Drittel davon waren Kinder unter fünf Jahren. Viele der zusätzlichen Todesfälle werden auf Unterbrechungen von Malaria-Programmen als Folge der Corona-Pandemie zurückgeführt.

Die Entwicklungshilfeorganisation „One“ ruft daher die Bundesregierung dringend dazu auf, mehr Geld in die Bekämpfung von Malaria zu investieren. Die COVID-19 Pandemie dürfe nicht dazu führen, dass Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder HIV/Aids wieder zunähmen. Auch das Internationale Finanzierungsbündnis „The Global Fund“ appelliert an die internationale Gemeinschaft, mehr finanzielle Unterstützung bereitzustellen. Mit dem Globalen Fonds werden Programme zur Bekämpfung der drei größten Infektionskrankheiten der Welt finanziert: Aids, Tuberkulose und Malaria. Mehr als vier Milliarden US-Dollar werden nach Angeben des Fonds im Kampf gegen die tödlichsten Infektionskrankheiten investiert. Der Fonds arbeitet mit Regierungen, Zivilgesellschaft, Betroffenen sowie dem Privatsektor zusammen. Ziel sei es, die Malaria bis 2030 endgültig zu besiegen.

Große Hoffnungen im Kampf gegen Malaria und die hohe Kindersterblichkeit werden auch in den von der WHO empfohlenen Impfstoff RTS,S (Mosquirix®) gesetzt. Die WHO hatte RTS,S erst im Oktober 2021 für Kinder in besonders betroffenen Weltregionen für Kinder ab fünf Monaten empfohlen. In Afrika wurden inzwischen schon mehr als eine Million Kinder mit dem neuen Malaria-Vakzin geimpft. Der Impfstoff gibt den Kindern über mehrere Jahre einen Schutz, bis sie im Alter von fünf Jahren genug eigene Abwehrkräfte haben, dass Malaria ihnen weniger anhaben kann. Man hofft somit, zehntausende von Kinderleben zu retten.

Die größten Erfolge verspricht der Impfstoff in Kombination mit anderen bewährten Maßnahmen: Moskitonetze, der Einsatz von Insektiziden und die Vernichtung von Moskitobrutplätzen.


Katharina Maidhof-Schmid