In einer Studie haben Wissenschaftler untersucht, wie gut Babys Sprachlaute voneinander unterscheiden können, je nachdem wie die Stimmung ihrer Mutter ist. Diese Fähigkeit steht in Verbindung mit der weiteren Sprachentwicklung.

Diese Fähigkeit gilt als wichtige Voraussetzung für die weiteren Schritte hin zu einer gut ausgeprägten Sprache. Können Laute voneinander unterschieden werden, können auch einzelne Wörter voneinander unterschieden werden.

Dabei wurde deutlich: Geben Mütter 2 Monate nach der Geburt eine negativere Stimmung an, können ihre Kinder im Alter von 6 Monaten im Schnitt weniger gut Sprachlaute verarbeiten. Den Kleinen fiel es dann besonders schwer, Tonhöhen voneinander zu unterscheiden. Konkret zeigte sich bei ihnen, dass ihre sog. Mismatch-Reaktion weniger entwickelt war als bei denen, deren Mütter positiver gestimmt waren. Diese Reaktion dient wiederum als Maß dafür, wie gut jemand Laute voneinander trennen kann. Ist diese Entwicklung hin zu einer ausgereifteren Mismatch-Reaktion verzögert, gilt das als Hinweis für ein erhöhtes Risiko, später unter einer Sprachstörung zu leiden.

„Um die gute Entwicklung der Kleinen zu gewährleisten, braucht es auch für Mütter, die unter leichten, oft noch nicht behandlungswürdigen Verstimmungen leiden, entsprechende Unterstützung“, betont die Erstautorin der Studie.


Red.

Quelle: Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2022; 93 (6) Seite 493