In den vergangenen zehn Jahren sind insgesamt 1.100 Krankenhausbetten in speziellen Kinderfachabteilungen abgebaut worden. Rechnet man die Kinder- und Jugendpsychiatrie heraus, sind es sogar rund 2.000 Betten weniger.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden kamen in diesem Bereich gut 900 Betten auf nunmehr knapp 6.800 Betten hinzu. Das änderte aber nichts daran, dass im Jahr 2022 der niedrigste Stand an Betten zur Behandlung von Jungen und Mädchen registriert wurde.

Während es 2012 noch gut 26.900 Krankenhausbetten in der Kindermedizin gegeben hatte, waren es 2022 nur noch gut 25.800. Das entspricht einem Rückgang von 4 Prozent.

Die Zahl der Intensivbetten konnte hingegen – zum Teil auch notwendigerweise coronabedingt - aufrechterhalten werden. Denn 2022 wurden mit knapp 2.800 Intensivbetten lediglich gut 20 Betten weniger als noch zehn Jahre zuvor registriert.

Besonders stark vollzog sich der Rückgang in kleineren Fachrichtungen. So sackte etwa in der Kinderchirurgie die Zahl der Betten von 2012 bis 2022 von gut 1.900 auf rund 1.500 ab. Das ist immerhin ein Rückgang von mehr als 20 Prozent. Die Kinderkardiologie musste einen Rückgang von knapp 600 auf zuletzt gut 500 Betten hinnehmen. Selbst in der hoch angesiedelten Neonatologie fielen von gut 2.400 Betten knapp 300 dem Spardiktat zum Opfer. Die allgemeine Kinderheilkunde stellte 2022 mit gut 14.900 Betten mehr als die Hälfte (58 Prozent) der gesamten Bettenkapazität in der Kindermedizin. 2012 waren es jedoch noch deutlich mehr - 16.200 Betten - gewesen. Die Zahlen sind Ausdruck eines Spardiktats, das sich die Gesundheitspolitik seit Jahren auf die Fahnen geschrieben hat.

Raimund Schmid