In Großbritannien, in den USA und in den skandinavischen Ländern übernehmen „School Nurses“ Gesundheitsversorgung, -förderung und -prävention der Kinder und Jugendlichen während des Schulbesuches. Auch in Deutschland könnten nun Schulgesundheitsfachkräfte vermehrt zum Einsatz kommen.

Die ärztliche Versorgung der diabeteskranken Kinder ist laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) gut geregelt, in der Schule sind die Kinder jedoch beim Blutzuckermessen, Messwerteabschätzen und Insulinspritzen allzu oft auf sich allein gestellt.

School Nurses versorgen Kinder beim Auftreten akuter Erkrankungen, leisten Erste Hilfe bei Unfällen, unterstützen chronisch kranke und/oder behinderte Kinder und informieren und beraten sowohl die Kinder selbst als auch deren Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer. Speziell für Kinder mit besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen wie Diabetes, Asthma oder Allergien ist die School Nurse eine Unterstützung im Schulalltag. Die DDG, die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie sprechen sich für die Etablierung von Gesundheitsfachkräften an Schulen aus, um Kinder, Eltern und Lehrer in Gesundheitsangelegenheiten zu unterstützen und vor allem bei Fragen zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes weiterzuhelfen. Laut DDG sind in Deutschland schätzungsweise 32.000 Kinder und Jugendliche an Diabetes Typ 1 erkrankt. Jedes Jahr erkranken den Angaben zufolge 3.500 Kinder neu.



Autoren
Katharina Maidhof-Schmid | Raimund Schmid

Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2021; 92 (6) Seite 372