Damit alte Menschen, aber auch pflegebedürftige Kinder nicht auf der Strecke bleiben, könnte der Beitrag zur Pflegeversicherung sogar um 0,5 Prozent steigen.

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigte Anhebung um 0,3 Prozentpunkte ab 2019 falle jedenfalls zu gering aus, erklärte GKV-Spitzenverbands-Vorstand Gernot Kiefer in Berlin.

Der GKV-Spitzenverband rechnet bis 2022 mit einem Anstieg der Leistungsausgaben um 10,5 Milliarden Euro. Um diese Kosten zu decken, müsse der Beitrag laut Kiefer um mindestens 0,5 Prozentpunkte steigen. Die Zahl der Leistungsempfänger werde sich um 130.000 bis 160.000 pro Jahr erhöhen. Gerade auch die Versorgung pflegebedürftiger Kinder dürfe angesichts der demografischen Entwicklung nicht unter den Tisch fallen. Schon 2018 müsse mit einem Defizit von 3,5 Millionen Euro in der Pflegeversicherung gerechnet werden.

Zusätzlich bringt der Verband eine ergänzende Finanzierung der Pflege aus Steuermitteln ins Spiel. "Um die fast ausschließlich beitragsfinanzierte soziale Pflegeversicherung langfristig zu stabilisieren, bedarf es eines Steuerzuschusses", ist Kiefer überzeugt. Davon würden dann auch insbesondere solche Familien profitieren, die besonders pflegeintensive Kinder sowie junge wie alte Menschen über längere Zeit pflegen.


von Raimund Schmid