Das geht in die richtige Richtung: Die Pädiater unterstützen eine Bundesratsinitiative für besseren Passivraucherschutz von Minderjährigen in Autos.

Was ist passiert? Der Landtag von Nordrhein-Westfalen (NRW) hat aufgrund eines fraktionsübergreifenden Beschlusses der Parteien CDU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Landesregierung in Düsseldorf aufgefordert, über den Bundesrat einen Gesetzentwurf einzubringen, der das Rauchen in Autos in Anwesenheit von Minderjährigen und Schwangeren verbietet und sanktioniert. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sicherte zu, dass NRW wolle auch mit anderen Landesregierungen Gespräche über ein derartiges Rauchverbot in Autos führen wolle.

Die Gesundheitsminister der Länder hatten bereits im Herbst 2018 die Bundesregierung aufgefordert, ein bundesweites Rauchverbot in Kraftfahrzeugen mit Minderjährigen und Schwangeren als Beifahrern einzuführen. Nach Erhebungen des Gesundheitsmonitors befürworten mittlerweile fast 90 Prozent der deutschen Bevölkerung ein Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Minderjährige mitfahren.

„Wir Kinder- und Jugendärzte freuen uns sehr über diese Initiative, da wir schon seit längerem ein solches Verbot fordern. In der Vergangenheit sind aber leider alle Versuche Kinder und Jugendliche besser vor den Gefahren des Passivrauchens in Autos zu schützen gescheitert“, beklagt Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DAKJ). Jetzt könnte sich aber erstmals auf Bundesebene eine politische Mehrheit dafür finden. Viele andere europäische Staaten wie beispielsweise Frankreich, Großbritannien oder Italien haben bereits Rauchverbote in Autos eingeführt, wenn Minderjährige mitfahren.“

Untersuchungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hätten gezeigt, dass die Giftstoffbelastung durch Rauchen im Auto extrem hoch ist und die Konzentration mancher toxischer Partikel teilweise fünfmal so hoch ist wie in einer durchschnittlichen Rauchergaststätte. Das DKFZ schätzt, dass rund eine Million Minderjährige in Deutschland dem Tabakrauch im Auto ausgesetzt sind. Tabakrauchbelastete Kleinkinder haben gegenüber unbelasteten Kindern ein um 50 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko, an Asthma, Bronchitis oder Lungenentzündung zu erkranken.



Quelle: DAKJ / ras