Nahrungsmittelallergien treten insbesondere bei Kindern immer häufiger auf und führen zu einer verminderten Lebensqualität und einem erhöhten Risiko schwerer allergischer Reaktionen. Eine vielversprechende Behandlungsoption ist die orale Immuntherapie (OIT).

Orale Immuntherapien werden zunehmend bei größeren Patientenpopulationen eingesetzt. Kürzlich wurden Behandlungsprotokolle eingeführt, um die Sicherheit der OITs zu gewährleisten. Ein japanisches Forscherteam hat verschiedene Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit der OIT und EPIT (Epikutane Immuntherapie) bei Kindern mit einer Nahrungsmittelallergie vom Typ I (allergische Sofortreaktion) untersucht. Die Auswertung ergab, dass eine niedrig dosierte OIT, bei der die tägliche Dosis der Immuntherapeutika schrittweise erhöht wird, bei Patienten mit schweren Nahrungsmittelallergien weitgehend sicher ist. Es entwickelte sich zwar keine Toleranz gegenüber hohen Dosen, geringe Mengen wurden aber häufig toleriert, was die Lebensqualität der betroffenen Patienten deutlich verbessert. Eine Kombination der OIT mit Omalizumab, Antihistaminika oder Probiotika konnte nach Einschätzung der Forscher die Sicherheit der OIT erhöhen. Im Vergleich zur OIT ist die EPIT im Allgemeinen zudem auch sicherer, hat aber eine geringere Wirksamkeit. Ein Übergang zur OIT könnte versucht werden, um die langfristige Wirksamkeit zu erhöhen.

Nach einer OIT mit einer hohen Erhaltungsdosis besteht insbesondere bei Kindern mit schweren Allergien weiterhin das Risiko einer allergischen Reaktion durch den Verzehr hoher Dosen allergieauslösender Nahrungsmittel. Auch wenn die Hyposensibilisierung im Alltag aufrechterhalten wurde, bestand bei jedem Auslöser, der die Schwellendosis senkte, das Risiko von Symptomen wie ein allergischer Schock.

Katharina Maidhof-Schmid


Miura, Y., Sato, S., Yanagida, N. et al. Update on oral and epicutaneous immunotherapy for children with food allergy. Allergo J Int 32, 269–279 (2023). https://doi.org/10.1007/s40629-023-00256-7