In den letzten 10 Jahren wurden deutliche Anstrengungen unternommen, um regelhafte Aufnahmetemperaturen bei Frühgeborenen zu erzeugen. Warum das notwendig ist, zeigt eine amerikanische Studiengruppe.

Eine amerikanische Studiengruppe untersuchte den Einfluss der Aufnahmetemperatur bei "moderaten" Frühgeborenen (29 bis 33 Schwangerschaftswochen) und extremen Frühgeborenen (< 29 Wochen). Es wurden prospektiv Daten von 18 neonatologischen Zentren gesammelt und Veränderungen hinsichtlich Morbidität und Mortalität bei "moderaten" und extremen Frühgeborenen zwischen 2002 – 2003 und 2012 – 2013 verglichen. Insgesamt wurden 5.818 "moderate" Frühgeborene und 3.213 extreme Frühgeborene in die Studie eingeschlossen. Zwischen beiden Gruppen bestand eine Differenz bezüglich der Aufnahmetemperatur (moderat vs. extrem) < 36,5 °C (38,6 % vs. 40,9 %), 36,5 °C – 37,5 °C (57,3 % vs. 52,9 %) und > 37,5 °C (4,2 % vs. 6,2 %).

Extrem Frühgeborene aus den Jahren 2012 – 2013 verglichen mit jenen aus den Jahren 2002 – 2003 wiesen deutlich höhere Aufnahmetemperaturen (36,5 °C – 37,5 °C) und einen höheren Anteil an Temperaturen über 37,5 °C auf. Die Aufnahmetemperatur war invers assoziiert mit der Mortalität im Krankenhaus.

Die Autoren schließen aus ihren Untersuchungen, dass hohe und niedrige Aufnahmetemperaturen häufiger bei extremen Frühgeborenen als bei moderaten Frühgeborenen vorkommen.

Kommentar:
Der Vergleich mit der Versorgungssituation 10 Jahre zuvor zeigt, dass deutliche Anstrengungen unternommen wurden, um regelhafte Aufnahmetemperaturen zu erzeugen. Dies ist auch notwendig, da eine deutliche inverse Assoziation zwischen Temperatur und Mortalitätsrisiko besteht.

Literatur
Laptook et al. (2018) Admission temperature and associated mortality and morbidity among moderately and extremely preterm infants. J Pediatrics 192: 53 – 59


Autor
Univ.-Prof. Dr. med. Markus Knuf


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2019; 90 (2) Seite 75