Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten DANK fordert bereits seit mehreren Jahren verbindliche Maßnahmen wie eine Zuckersteuer gegen den hohen Konsum gezuckerter Softdrinks in Deutschland. Bisher vergeblich.

Auch im vor kurzem beschlossenen Eckpunktepapier für eine Ernährungsstrategie ist diese Maßnahme erneut nicht enthalten. Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, GRÜNE und FDP zwar darauf verständigt, insbesondere mit Blick auf Kinder bis 2023 eine Ernährungsstrategie zu beschließen, um eine gesunde Umgebung für Ernährung und Bewegung zu schaffen. Darin müsse unbedingt eine Zuckersteuer für Erfrischungsgetränke enthalten sein, unterstreicht Barbara Bitzer, Sprecherin der Allianz. Eine Ernährungsstrategie ohne Zuckersteuer sei mutlos und stände im Widerspruch zu den klaren Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirates des Bundesernährungsministeriums.

Deutschland ist weltweit eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken, die als wesentlicher Treiber für Adipositas und Diabetes gelten. Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht sei daher eine Steuer oder Abgabe für Zuckergetränke überfällig. Im Gegenzug dazu sollte die Mehrwertsteuer für Gemüse und Obst komplett gestrichen werden.

Weltweit haben mittlerweile mehr als 50 Regierungen eine Abgabe oder Steuer für Zuckergetränke eingeführt. Laut der WHO sind fiskalische Instrumente zur Verbesserung des Ernährungsverhaltens – insbesondere Steuern auf Zuckergetränke und Subventionen für Gemüse und Obst – zentrale Maßnahmen, um den Verzehr kalorienreicher Nahrungsmittel zu reduzieren und Adipositas sowie Diabetes zu bekämpfen.

Quelle: Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)


Katharina Maidhof-Schmid