Immer mehr Bundesbürger und speziell auch Eltern holen sich ihr Gesundheitswissen aus dem Internet und konfrontieren ihren Pädiater damit in der Praxis. Was tun?

Es sei zunächst einmal eine gute Sache, wenn Patienten sich im Internet fortbilden und sie dabei auch auf qualitativ geprüfte Informationen stoßen, meint Professor Martin Härter vom Zentrum für Psychosoziale Medizin am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau. Seriös sind diese Informationen aber eben nicht immer. Daher müssten Kinder- und Jugendärzte immer hellwach sein und gegebenenfalls die Informationen den Eltern gegenüber auch mal Patienten eventuell korrigieren.

Um nicht immer wieder neu an falsches Gesundheitswissen zu geraten, sollten die Pädiater den Eltern einige praktische Tipps mit auf den Weg geben. Wichtig ist es zum Beispiel zu wissen, dass
  • die Reihenfolge der vorgeschlagenen Links nichts über die Seriosität der gelisteten Seiten aussagt,
  • sich mitunter auch Anzeigen unter die Treffer mischen, die aber als solche auch gekennzeichnet sein müssen,
  • man immer das Impressum suchen sollte, weil man dann weiß, wer hinter einer Seite steckt,
  • seriöse Seiten sich dadurch auszeichnen, dass sie auch Quellen angeben und genau darauf hinweisen, welche Studien berücksichtigt wurden sowie
  • immer auch auf das Erscheinungsdatum eines Textes geschaut werden sollte; denn in der Medizin kommen ständig neue Methoden und Medikamente auf den Markt.

Den persönlichen Kontakt mit dem Kinder- und Jugendarzt – und darauf sollte der Pädiater immer wieder klipp und klar hinweisen -kann das Internet aber nicht ersetzen. Auch das ist ein Qualitätskriterium eines Online-Artikels, wenn genau darauf hingewiesen wird.


Quelle: Apotheken Umschau(Ausgabe 3/2018 A) | R. Schmid