Der Personalmangel in der Kindertagesbetreuung wird sich in den kommenden fünf Jahren massiv verschärfen, warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband.

Nach jetzigen Berechnungen seien mindestens eine Million zusätzliche Betreuungsplätze in Kitas und Horts notwendig, um Qualität, Bedarf und Rechtsansprüchen gerecht zu werden. Die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal werde in den kommenden Jahren drastisch steigen.

„Es werden mehr Kinder geboren und die Nachfrage nach passgenauen Betreuungsangeboten wächst stetig. Der Kita-Ausbau muss daher weiter vorangetrieben werden – nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ“, so Marion von zur Gathen, Leiterin der Abteilung Soziale Arbeit beim Paritätischen Gesamtverband. Nicht nur im vorschulischen Bereich, sondern auch in der Betreuung von Schulkindern müsse sich zügig etwas bewegen.

Denn bisher seien viel zu wenig Mittel in die nachhaltige und strukturelle Stärkung des Betreuungssystems geflossen. Selbst das gut gemeinte Gute-Kita-Gesetz laufe Gefahr, in der Praxis lediglich zum Stopfen von Haushaltslöchern missbraucht zu werden, da ein Großteil der Mittel lediglich zur Refinanzierung einer allgemeinen Beitragsbefreiung eingesetzt werde, nicht aber für notwendige Verbesserungen der Qualität und der Arbeitsbedingungen der Fachkräfte.

Fazit von Marion von zur Gathen: „Ohne ein großes finanzielles Engagement des Bundes werden die anstehenden Aufgaben nicht zu bewältigen sein.“


Quelle: Paritätische Wohlfahrtsverband | ras