Mit AllergoOne soll die Versorgung von Kindern mit ­Allergien durch den gezielten Einsatz zugelassener Therapieallergene wirksamer und nachhaltiger verbessert werden. Hierzu haben 4 Berufsverbände einen Vertrag mit der Techniker Krankenkasse geschlossen. Das Angebot soll zum Auftakt der Immuntherapie-Saison ab Spätsommer/Herbst 2025 an den Start gehen.

Um AllergoOne zu ermöglichen, haben der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der Bundesverband der Deutschen Dermatologen (BVDD), der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO) sowie der Bundesverband der Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin (BdP) einen gemeinsamen Vertrag mit der Techniker Krankenkasse (TK) unterschrieben. Primäres Ziel dabei ist es, die Kompetenzen dieser 4 Fachrichtungen, die rund 90 % der betroffenen Patienten versorgen, zu bündeln und besser miteinander abzustimmen.

Nach Daten des Robert Koch-Instituts ist jedes sechste Kind (16,1 %) in Deutschland mit weiter steigender Tendenz an mindestens einer Allergie erkrankt. Doch viele betroffene Kinder und Jugendliche – das räumen die Verbände selbst ein – erhalten immer noch nicht eine optimale Behandlung. Dieser Status sei jedoch nicht hinnehmbar, da unbehandelte Allergien zu chronischen Entzündungen, Asthma oder sogar zu einem allergischen Schock führen können. Mit dem neuen Vertrag steht das verbesserte Therapieangebot jährlich mehr als 50.000 Versicherten der TK – Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – offen. Behandelt wird sowohl mit Spritzen subkutan als auch mit Tropfen oder Tabletten unter der Zunge. Die Wahl der Therapieform soll im Zuge des Shared Decision Making erfolgen, indem Patienten und Ärzte gemeinsam abgestimmte Therapieentscheidungen treffen und somit auch auf nachhaltige Therapieerfolge hoffen.

Besonders attraktiv für eingeschriebene Pädiater dürfte der neue TK-Vertrag vor allem deshalb sein, weil sie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen eine extrabudgetäre Vergütung erhalten. Und zwar für solche TK-Versicherten mit einer Allergie auf Baumpollen, Gräser, Hausstaubmilben, Bienen- oder Wespengift, wenn sie diese neu auf eine spezifische Immuntherapie einstellen.



Autor
© Hartmut Kreutz
Raimund Schmid


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (6) Seite 405