Die junge Generation im DBfK (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe) hat in einem Positionspapier zwar die generalistische Ausbildung grundsätzlich verteidigt, fordert aber zugleich gerade für die Kinder- und Jugendmedizin deren „praxistaugliche Weiterentwicklung“ im Zuge der Evaluierung.
Viele Pflegefachpersonen vor Ort hätten sich (noch) nicht mit den Inhalten der generalistischen Ausbildung auseinandergesetzt, heißt es. Daher stünden sie ihr skeptisch gegenüber. Das Positionspapier der Lenkungsgruppe basiert auf den Erfahrungen junger Pflegender aus unterschiedlichen Settings und Ausbildungsjahrgängen. Es stellt die „Generalistik“ nicht in Frage und warnt vor Schnellschüssen, benennt jedoch zentrale Defizite und Herausforderungen, wie fehlende Praxisanleitung, unzureichende Informationen in den Einrichtungen und ungleiche Bedingungen, vor allem in Langzeitpflege und Pädiatrie, die verändert werden müssten.
Gefordert wird dabei eine Verbesserung der pädiatrischen Einsätze, Ausbildungsinhalte und die Anerkennung alternativer Einsatzorte. Die begrenzten Plätze und kurzen Einsätze in der Pädiatrie erschwerten eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Bereich, heißt es in dem Positionspapier. Einsätze in Einrichtungen der Kinderbetreuung führten eher zu Frust als zu Interesse an dieser Disziplin. Doch dieses Problem sei nicht neu. Junge Pflegende im DBfK, die ihre Ausbildung nach dem Ausbildungsgesetz 2004 absolviert hätten, berichten von ähnlichen Herausforderungen mit den pädiatrischen Einsätzen schon vor 2020.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, sollten Einsatzorte erweitert werden, schlägt die junge Pflege im DBfK vor. Wo sich entsprechende Aufgaben stellen, sollten Auszubildende auch praktische Einsätze bei Schulgesundheitspflegenden, Community Health Nurses im Kindergesundheitsbereich und bei Pflegefachpersonen in heilpädagogischen Einrichtungen, Kinderschutzambulanzen oder Mutter-Kind-Kliniken machen können.

Raimund Schmid
Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (5) Seite 312