Bald ist es soweit: Vom 20. bis 23. September 2017 findet der Kongress für Kinder- und Jugendmedizin statt. DGSPJ-Tagungspräsident Dr. Stephan Waltz lädt ein und stellt Themen aus dem Programm vor.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zur 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin möchte ich Sie herzlich nach Köln einladen!

Der diesjährige Kongress wird einige Besonderheiten aufweisen: Die Jahrestagungen der verschiedenen Gesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie, der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie, des Berufsverbands Kinderkrankenpflege Deutschland und unserer Gesellschaft werden als ein gemeinsamer Kongress für Kinder- und Jugendmedizin organisiert.

Dieser wird 3 Hauptthemen haben, die auch für die Sozialpädiatrie und Entwicklungsmedizin von herausragendem Interesse sind:
  • Chronisch kranke Kinder- und Jugendliche
  • Versorgungslandschaften
  • Perinatale Einflüsse auf die Gesundheit des Kindes

Wir haben ein hohes Maß an Interdisziplinarität und eine große Anzahl gemeinsamer Sitzungen der verschiedenen Fachgesellschaften eingeplant, um damit dem vielfach geäußerten Wunsch nach einer geringeren Anzahl von Parallelveranstaltungen nachzukommen.

Im Rahmen der Jahrestagung der DGSPJ werden wir uns mit vielen Themen auseinandersetzen, die uns in der täglichen Arbeit beschäftigen:

Gesprächsführung

Die professionelle Kommunikation mit Kindern und Eltern wird in der Ausbildung kaum gelehrt und ist doch eines der wichtigsten Instrumente in der Sozialpädiatrie. Wie kommuniziere ich auch unter Zeitdruck einfühlsam? Wie eröffne ich schwierige Diagnosen?

Behandlung von Kindern mit Cerebralparese jenseits der Bewegungsstörung

Kinder und Jugendliche mit Cerebralparesen sind eine große Gruppe chronisch Kranker. Die Bewegungsstörung steht oft im Vordergrund der Behandlung, ist jedoch nur eine der vielen Störungsbilder, die diese Patienten und ihre Familien beeinträchtigen. Ernährungs-, Verhaltens- und Kommunikationsstörungen sowie zentrale Sehstörungen gehören zum Krankheitsbild dazu und bedürfen einer integrierten Therapie.

Cerebrale Bildgebung, Entwicklung und Genetik

Hier werden die Kongressteilnehmer zusammen mit der Kinderradiologie über die Fortschritte der cerebralen Bildgebung und ihre Aussagekraft hinsichtlich der kindlichen Entwicklung informiert werden. Der Bogen wird von der Bildgebung über die Genetik bis zur Neuropsychologie geschlagen werden.

Jungen – das männliche Geschlecht als Entwicklungsrisiko

Globale und umschriebene Entwicklungsstörungen finden sich häufiger bei Jungen als bei Mädchen. Was wissen wir über die Ursachen und welche Schlussfolgerungen müssen gezogen werden? Eine Diskussion aus epidemiologischer, endokrinologischer und psychoanalytischer Sicht.

Schmerztherapie und Palliativmedizin in der Sozialpädiatrie

Schmerzen sind ein häufiges Problem chronisch kranker Kinder und Jugendlicher und werden auch durch ärztlich indizierte Diagnostik und Therapie verursacht. Wie gehen wir damit um? Lebensbegrenzenden Erkrankungen begegnen wir häufig in der Sozialpädiatrie. Wann ist der Zeitpunkt gekommen, Partizipation und Teilhabe als Behandlungsziel zu verlassen und die Palliativversorgung in den Vordergrund zu rücken?

Dem Kinderschutz werden zwei Sitzungen gewidmet werden. In der einen werden kinderradiologische und forensische Aspekte behandelt, in der anderen der Kinderschutz in besonderen Situationen, so auch bei behinderten Kindern.

Die anhaltende Migration wird uns in der Sozialpädiatrie auch in Zukunft vor Herausforderungen stellen. Wir werden dem Thema Gesundheit und Migration breiten Raum geben, in einer eigenen Sitzung, aber auch in den Sitzungen über Gesprächsführung, Palliativmedizin und Kinderschutz sowie in einem Workshop über die Kommunikation mit Hilfe eines Dolmetschers.

Erstmalig werden wir auch eine Pro- und Contra-Sitzung zu sozialpädiatrischen Themen haben. eine weitere Sitzung wird sich mit der stationären Rehabilitation befassen.

Darüber hinaus wird im wissenschaftlichen Programm Platz für freie Vorträge und Posterbeiträge sein. Ein Preis für das beste Poster wird ausgelobt.
Wir freuen uns auf rege, aktive Beteiligung!

In den traditionell am Mittwoch stattfindenden Workshops werden wir aktuelle und klassische Themen der Sozialpädiatrie unter anderem mit folgenden Themen aufgreifen:
  • Fetale Alkohohlspektrumstörungen: Anwendung der neuen S3-Leitlinie
  • Umschriebene Entwicklungsstörung motorischer Funktion – Umsetzung der aktualisierten S3-Leitlinie
  • Abgrenzung dissoziativer Anfälle von epileptischen Anfällen anhand der Anfallsschilderung
  • Fütterungsstörungen
  • Diagnostik und Therapie zentraler Sehstörungen
  • Sprachenentwicklungsstörungen und auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
  • Kommunikation mit Hilfe eines Dolmetschers
  • Schwerbehindertenausweis und die neuen Pflegegrade

Köln hat auch jenseits des wissenschaftlichen Programmes viel zu bieten: Das Kinderärzteorchester lädt am Freitag, 22. September 2017, ab 19:30 Uhr zu einem ausgesprochen schönen Konzert in den Festsaal der Flora – dem ehemaligen Wintergartenpalast – im Botanischen Garten Köln ein. Der Gesellschaftsabend wird am Donnerstag, 21. September 2017, ab 19:30 Uhr in den Rheinterrassen mit einem beeindruckenden Blick auf den Dom stattfinden. Darüber hinaus finden Sie in unmittelbarer Nähe des Kongresses den Dom, das Museum Ludwig, das Wallraff-Richartz-Museum und viele andere Attraktionen der Domstadt.

Ich freue mich, Sie bereits zum Auftakt der Jahrestagung am Mittwochabend bei unserem Come-Together im kölschen Brauhaus Gaffel am Dom begrüßen zu dürfen!

Ihr
Dr. Stephan Waltz

Tagungspräsident der DGSPJ


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2017; 88 (3) Seite 204-205