Mit Abschluss der zweiten Bewertungsrunde nach intensiver Prüfphase sind jetzt insgesamt 63 Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) mit dem Qualitätssiegel „wegweisend – für die Entwicklung von Kindern“ der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin ausgezeichnet.

Mit Abschluss der zweiten Bewertungsrunde nach intensiver Prüfphase sind jetzt insgesamt 63 Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) mit dem Qualitätssiegel der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin ausgezeichnet. Die Zertifizierung folgt einem umfangreichen Kriterienkatalog, der die Strukturqualität der SPZ erfasst und eine objektive und transparente Bewertung ermöglicht. Die Kriterien wurden im Rahmen eines Konsensusprozesses aus dem seit 2002 gültigen "Altöttinger Papier" in seiner aktuellen Version 2014 entwickelt.

Die inhaltlichen Anforderungen an die Tätigkeit eines SPZ sind breit gefächert. Entsprechend differenziert ist auch das im "Altöttinger Papier" vorgegebene Profil der fachlichen Anforderungen an die Mitarbeitenden ebenso wie an die Leitungsperson. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit des multiprofessionellen Teams muss gewährleistet sein. Voraussetzungen hierfür sind u. a. die fachliche Teamzusammensetzung, die räumlichen Gegebenheiten und die Stellenanteile, die auch in Zeiten zunehmender Teilzeitarbeit eine interdisziplinäre Besprechungsmatrix ermöglichen müssen.

Die Bewertung der Qualität Sozialpädiatrischer Zentren im Rahmen des Prozesses zur freiwilligen Zertifizierung ist ein anspruchsvolles Verfahren, das alle zwei Jahre durchlaufen werden kann. Ziel ist es, die Qualität der etablierten und modellhaften institutionellen sozialpädiatrischen Versorgung in Deutschland kontinuierlich auf hohem Niveau zu halten.

© www.wegweisend-fuer-kinder.de
Übersicht der zertifizierten SPZ in Deutschland (Stand 01.01.2025); www.wegweisend-fuer-kinder.de.

Neue Impulse für die Qualität in SPZ

Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Sozialpädiatrischen Zentren streben an, durch die praxiserprobten und nachvollziehbaren Kriterien auch Entwicklungsimpulse für SPZ und deren Träger zu geben. Gleichzeitig bietet die Zertifizierung eine Möglichkeit zur Orientierung für Kinder, Jugendliche, deren Bezugspersonen und Zuweiser.

Die sozialpädiatrischen Versorgungsleistungen und Behandlungsmöglichkeiten orientieren sich stets an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und stehen in einem dynamischen Austauschprozess mit den sich wandelnden gesellschaftlichen Bedingungen. Dementsprechend wird sich auch das Qualitätssiegel "wegweisend – für die Entwicklung von Kindern" weiter entwickeln müssen. Die Interimszeit bis zur nächsten Bewertungsrunde im Jahr 2026 wird die Bewertungskommission nutzen, um in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien der DGSPJ und der BAG SPZ solche Strukturen zu erarbeiten, die diesen Prozess widerspiegeln.

Die Verleihung des Qualitätssiegels dokumentiert die hohe Qualität der Arbeit, die in Sozialpädiatrischen Zentren geleistet wird. Die mit dem Zertifikat ausgezeichneten 63 Zentren haben nachgewiesen, dass sie die von der Fachgesellschaft als notwendig erachteten strukturellen Voraussetzungen für die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen in deren sozialen Umfeld bereitstellen. Das Siegel ist nicht nur eine Auszeichnung für das jeweilige Sozialpädiatrische Zentrum, sondern auch eine wertvolle Anerkennung der dort tätigen engagierten Teams und fachlichen Leitungen.


Autor:
Stephan Floss
St. Marien-Hospital gGmbH
Hospitalstraße 44, 52353 Düren
Tel.: 0 24 21/8 05-0
Fax.: 0 24 21/8 05-262
Weitere Autoren:
Helmut Hollmann


Erschienen in: Kinderärztliche Praxis, 2025; 96 (3) Seite 226