Gut für die Jüngsten und gut für die Pädiater: Die Deutsche AG für Jugendzahnpflege und der Hebammenverband engagieren sich gemeinsam für gesündere Kinderzähne.

Das ist längst überfällig: Denn frühkindliche Karies ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kleinkindalter. Sie kann bereits unmittelbar nach Zahndurchbruch einsetzen und innerhalb weniger Monate das Milchgebiss umfangreich zerstören. Nach den „Epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe 2016“ sind bundesweit 13,7 Prozent der Dreijährigen in Deutschland von frühkindlicher Karies betroffen.

Diese Kinder wiesen im Schnitt drei bis vier kariöse Zähne auf. Karies in diesem Ausmaß beeinträchtigt nicht nur die Mundgesundheit des Kindes, sondern auch seine Entwicklung und Lebensqualität. Die Behandlung ist zeit- und kostenintensiv und eine Herausforderung für alle Beteiligten.

20 Zahnärztinnen, Gesundheitspädagoginnen und Prophylaxe Fachkräfte beabsichtigen daher nun, erstmals nach einem Konzept der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) nun erstmals das Thema Mundgesundheit von Mutter und Kind bundesweit an Hebammen während ihrer Ausbildung vermitteln.

Warum habe ich in der Schwangerschaft plötzlich Zahnfleischbluten? Soll ich meinem Kind einen Schnuller geben? Wann muss man bei Kindern mit dem Zähneputzen beginnen? – Fragen, die auch Hebammen oft beantworten müssen. Denn sie sind vom Beginn der Schwangerschaft bis weit ins erste Lebensjahr hinein oft die ersten Ansprechpartnerinnen der Frauen und Familien. Wie Hebammen auch bei Fragen rund um die Mundgesundheit noch besser beraten können, sollen sie von nun an bereits in ihrer Ausbildung erfahren.

Die DAJ hat dazu nun ein modulares Unterrichtskonzept entwickelt. Neben den zentralen Themen Mundhygiene und Kariesprophylaxe bei Mutter und Kind beinhaltet es auch Aspekte wie Beruhigungssauger, Fluoridanwendung sowie Baby- und Kleinkindernährung. Beachten die Eltern diese und weitere Regeln, lässt sich frühkindliche Karies einfach vermeiden.

Dazu passt, dass auch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Anfang dieses Jahres den Anspruch auf zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen für Kinder ausgeweitet hat. Danach besteht nun ab Durchbruch des ersten Zahnes Anspruch auf diese Maßnahmen. All diese Initiativen dürften und auch die präventiven Bemühungen der Kinder- und Jugendärzte für eine bessere Zahngesundheit im Kleinkindesalter deutlich erleichtern.


Quelle: Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) |
Deutscher Hebammenverband
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