Der Übergang der Behandlung vom pädiatrischen Diabetesteam zur qualifizierten Betreuung in der Erwachsenenmedizin klappt oft nicht gut. Unterstützung bietet das Berliner Transitionsprogramm.

Der Wechsel von der pädiatrischen Betreuung in die Erwachsenenmedizin ist für viele Jugendliche mit Diabetes nicht einfach. Zu den körperlichen und psychischen Veränderungen in dieser Lebensphase steht auch ein Wechsel der ärztlichen Betreuung an, da der nun der Kinderdiabetologe oder der Pädiater für den jungen Patienten nach dessen 18. Geburtstag nicht mehr zuständig ist.

Der Kinderarzt kümmerte sich jahrelang zusammen mit den Eltern darum, dass der junge Patient seine Krankheit gut in den Griff bekam. Wird aus dem Kind aber ein junger Erwachsener, fällt es dem jungen Diabetiker oft schwer, die Erkrankung im Blick zu behalten, da nun ein eigenverantwortlicher Umgang mit dem Diabetes vorausgesetzt wird.

Für viele jugendliche Patienten bedeutet das eine Überforderung und sie verlieren in dieser Zeit vorübergehend den Kontakt zur diabetologischen Spezialbetreuung – mit dem Risiko für Folgeschäden und Komplikationen wie Unterzuckerung oder lebensbedrohliche Ketoazidosen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert daher seit längerem möglichst flächendeckend die Einrichtung spezieller Transitionsprogramme, die einen lückenlosen Übergang in die Erwachsenenmedizin gewährleisten.

Das weitestgehende Programm dieser Art, das auch von den einigen Krankenkassen finanziert wird, ist das Berliner Transitionsprogramm. Ein Transitions-Manager kümmert sich um den jungen Patienten und begleitet den Prozess. Der übernehmende Erwachsenendiabetologe erhält eine strukturierte Zusammenfassung der bisherigen Krankengeschichte. Wenn darüber hinaus noch Abstimmungsbedarf besteht, kann auch eine gemeinsame Sprechstunde mit dem Jugend- und dem Erwachsenendiabetologen stattfinden.

Das "Berliner Transitonsprogramm". steht übrigens nicht nur jungen Diabetes-Patienten offen, sondern auch Jugendlichen mit anderen chronischen Erkrankungen. Nach Angaben der Vorstandsvorsitzenden Dr. Silvia Müther werden derzeit 200 junge Patienten mit verschiedenen chronischen Erkrankungen betreut, davon ein wesentlicher Teil (79) junge Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1.


Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) | ras